2024


Raubtierfütterung

Wenn möglich sollte das Feld binnen 24h nach der Ernte bearbeitet werden. Ein kleiner Teil des Strohs wird gepresst, so dass wir Material zum Abdecken unserer Obststräucher im Winter haben. Der Rest wird gemulcht. Diese zerkleinerten Strohhalme sind für die Würmer leichter transportier und verzehrbar. Die Ausscheidungen der Bodenlebewesen sind die beste Nahrungsquelle für die folgende Kultur. Gleich im Anschluss wird dann das Stroh ein gegrubbert. Das bedeutet, dass Erde und Stroh vermengt werden, wobei viel Stroh auf der Oberfläche liegen bleibt. Nur dort sucht der Regenwurm danach. Getreide, welches bei der Ernte am Feld zurückbleibt, hat so gute Bedingungen, um gleich wieder zu keimen. Ein paar Wochen danach kann dann das Feld für eine neue Kultur vorbereitet werden. Die frisch gekeimten Pflanzen werden so verschüttet und das Feld ist sauber für die Saat.



Ernte

Die Ernte ist nun auch im Waldviertel angelaufen. Roggen und unser Waldstaudekorn sind in einer ausgezeichneten Qualität bereits im Lager. Der Dinkel wird so das Wetter hält, in den nächsten Stunden/Tage folgen. Jetzt atmet das Getreide noch ein paar Wochen aus. Wenn es dann zur "Ruhe" gekommen ist wird daraus wieder unser (ver)kostbares Brot. 


Der Storch ist gelandet

Mit großer Freude dürfen wir unseren Paul zuhause begrüßen. Ab jetzt wirbeln 2 gesunde Kinder am Hof umher. Hin und wieder ist es daher in den letzten Wochen etwas turbulent zu gegangen. Sollte euch aufgefallen sein das Stefan nicht ganz so schnell im Verkauf ist wie ihr das gewohnt seid. Bitten wir das zu entschuldigen.  Jetzt sind wieder alle zuhause und mit den kleinen Spitaler-Jungs noch mehr "Energie mit Zukunft" am Hof.


Etiketten

Für unsere Etiketten wenden wir viel Zeit auf. Da wir sehr viele Produkte haben und im Vergleich zu großen Firmen nur sehr kleine Stückzahlen machen ist es leider nicht möglich Etiketten passend und fertig bedruckt machen zu lassen. Hierfür müssten wir von jedem Produkt einen mehrjährigen Vorrat auf Lager legen. Nicht nur der Platz oder der finanzielle Aufwand würde unsere Ressourcen übersteigen. Regelmäßig ändern sich die Vorschriften oder Rahmenbedingungen welche Zeitnahe am Etikett zu ändern sind. Daher Bekommen wir große Bögen Recyclingpapier. Darauf sind einige Sachen vorgedruckt. Wir drucken dann den Rest  und schneiden den Bogen auf das benötigte Format zu. Maximal können so 3 Etiketten gleichzeitig fertig gestellt werden.  



Tierischen Zugang

Am Hof fallen immer wieder Waren an, welche keine verkaufsfähige Qualität haben. Sei es dass Getreide gebrochen ist, Gemüse zu klein oder deformiert ist, oder Produkte nicht mehr lange haltbar sind. Für genau diese Sachen haben wir jetzt zwei neue Mitbewohner.  Wir haben Riesenfreude mit den Beiden und bemühen uns dass sie sich bei uns Sauwohl fühlen. 

 



Getreidekisten für Getreidereinigung

Seit wir unsere Getreidereinigung bekommen haben, wurde der Großteil der zu reinigenden Ware mit 30L Kübeln über die Stiegen in den Dachboden getragen. Da Stefan nur eine Hand hat hat sich dies rasch als Überbelastung herausgestellt. Daher haben wir selbst kleine Getreidekisten gebaut, die es ermöglichen die Ware mit Stapler und Hubwagen zu befördern.  



Kooperation - Silieren

Grundvoraussetzung für einen Demeter-Betrieb ist eine Tierhaltung. Da wir in mitten des Orts Gebietes sind ist das leider nicht möglich. Aus diesem Grund haben wir eine Kooperation mit einem Bio-Milchviehbetrieb aus dem Nachbarort. Jedes Jahr bekommt er von uns Grünfutter, im Gegenzug bekommen wir hochwertigen Rindermist. Diesen setzten wir dann zu Kompost um. 

Zu einer gelebten Zusammenarbeit gehört es natürlich, dass man sich gegenseitig hilft. Wie zum Beispiel beim Silieren. Hier wird das Grünfutter (Klee) gemäht, mit einem Häcksler zerkleinert und mit Anhängern in einen Silo gebracht. Dort muss das Futter stark verdichtet werden. Der Sauerstoff würde das Futter verderben lassen. Durch das Abdecken wird dann auch der Sauerstoff von außen abgedichtet so kann dann der Grünschnitt zu Silage werden. Ähnlich dem herstellen von Sauerkraut. 

 



Saat

 


Im Frühjahr geht es Schlag auf Schlag. Es gibt Pflanzen, die Kälte besser vertragen als andere. Danach richtet sich auch der Anbau. Hafer, Nackthafer und Pharaonenkorn kann schon angebaut werden, sobald die Erde so weit abgetrocknet ist, dass man das Saatbeet bereiten kann. Linsen, Ackerbohne und Mohn sind an der Reihe, wenn man davon ausgehen kann, dass es keine aufeinander folgenden Tage mit Minusgraden geben wird. Für Erdäpfel, Zwiebel, Rote Rüben, Sonnenblumen, Kürbis, Leinsamen, Buchweizen und vieles mehr, muss der Boden schon eine gewisse Wärme haben. Nachtfrost könnte die kleinen Pflanzen bereits schädigen. So sind diese ehr spät (bis Mitte Mai) an der Reihe. Je nach Witterung kann die Anbauzeit von Jahr zu Jahr um mehrere Wochen oder gar Monate unterschiedlich sein. Hier braucht man Erfahrung, Fingerspitzengefühl und auch etwas Glück.


Vor der Saat muss der Boden aufgerissen werden, so kommt nach dem Winter wieder Luft in den Boden. Samen, die über den Winter gekeimt haben (Unkraut und verbliebenes Erntegut vom Vorjahr), werden umgearbeitet und die Wasseraufnahmefähigkeit verbessert. So hat das Saatgut zumindest die Chance, aufzugehen.

Spätestens 2 Tage nach der Saat striegeln wir das Feld. Beikräuter werden noch einmal ausgerissen oder verschüttet. Das soll der gewünschten Kultur einen kleinen Vorsprung verschaffen. Am Tag darauf wird das Feld gewalzt. Der hoffentlich gekeimte Samen wird besser angedrückt und kommt so einfacher zu Nährstoffen und Wasser.

 





Und täglich grüßt das Büro

 


Bei der Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln gibt es eine Vielzahl von Aufzeichnungen, die zu führen sind. Dabei ist es unabhängig, wie groß der Betrieb ist. Ein lückenlose Nachverfolgung von Bioprodukten und Biorohstoffen kann nur gegeben werden, wenn auch jeder "Handgriff" dokumentiert wird. Da wir vom Feld bis in den Hofladen vieles selber machen oder einzelne Schritte von Kooperationspartnern ausführen lassen, kommt da eine ganz schöne Menge an verschiedenen Behörden und Organisationen zusammen, für die Aufzeichnungen zu führen sind.


Die Basis stellen die Aufzeichnungen für die AMA dar. Hier werden Aufzeichnungen zum Umweltschutz (Grundwasserschutz, ...) und unerlässliche Kultur- und Fruchtfolgeaufzeichnungen geführt.


Biobetriebe werden jährlich von einer unabhängigen Kontrollstelle kontrolliert. Hier werden die Aufzeichnungen im Zusammenhang mit Bio kontrolliert und auf den Feldern auf Plausibilität überprüft. So sind hier Aufzeichnungen über jeden Zugang von Betriebsmitteln zu führen. Saatgut (ist es für den Einsatz in der Biolandwirtschaft zugelassen), Dünger (in unserem Fall ist das Bio-Rindermist), Kulturpflege usw. Wieviel wird geerntet und wo kommt die Ernte hin.


Verbandsaufzeichnungen: Ist man Mitglied eines Bioverbandes (wir bei Demeter und Bio Austria), kommen weitere Aufzeichnungen dazu. Welche Fortbildungen werden absolviert, bringt man die nötigen Präparate aus und werden diese richtig gelagert, erfüllt man die erhöhten Anforderungen an Fruchtfolge, Biodiversität, soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern?


Verarbeitung: Verarbeitet man Rohstoffe weiter muss der Warenfluss transparent sein. Wie groß ist die Erntemenge, was verschwindet durch Reinigung oder Verarbeitung? Wieviel wird verkauft? Passen die verarbeiteten Mengen mit den Rezepturen zusammen? Sind alle Zutaten biologisch oder in Bio erlaubt (Wasser, Salz)? Wer verarbeitet Rohstoffe weiter und kann der Verarbeiter sicherstellen, dass Bioprodukte nicht mit anderen Rohstoffen vermengt werden?


(Jedes Mal, wenn wir Mehl mahlen, wird das dokumentiert. Ein Teil wird in verschieden Verpackungseinheiten abgepackt, ein Teil wird zu Teigwaren, ein Teil wird zu Brot. Der Warenfluss muss nachvollziehbar sein. – Für einen kleinen Betrieb sind maßgeschneiderte Programme nicht leistbar, daher wird alles in eigenen, verschiedenen Listen dokumentiert. Das bedeutet einen riesigen Aufwand.)

Aufzeichnungen für Lebensmittelbehörde: Wird das Getreide richtig gelagert und sichergestellt, dass kein Ungeziefer dazu kommt? Wird sichergestellt, dass keine Tiere (Hunde, Katzen, ...) zur Ware kommen? Wann, mit welchen (Hilfs)mitteln und von wem werden die Räumlichkeiten und Geräte gereinigt?


Aufzeichnungen, die für Mitarbeiter zu führen sind. - Auch wenn das nur einer ist, der mehr als Familienmitglied angesehen wird.

Nicht zuletzt, Aufzeichnungen für das Finanzamt: Steuern, Registrierkassa usw.

 



Demeter Präparate - wenn alle an einem Strang ziehen

 


Zweimal im Jahr treffen sich die Demeter-Bauern, um ihre Präparate herzustellen. Mit diesen Präparaten sollen die positiven Einwirkungen des Kosmos gebündelt und für die Pflanzen verfügbar gemacht werden.


Als Beispiele für die Einwirkungen des Kosmos sind sehr vereinfacht „Ebbe und Flut“ oder „ein Sonnenbrand“ genannt.


Wir Demeter-Bauern sind überzeugt, dass es da viele feine Punkte gibt, die auf die Pflanzen und die Umwelt einwirken. Mit unseren Präparaten versuchen wir, nicht nur unsere Kulturpflanzen, sondern auch das Rundherum (Boden, Wasser, Lebewesen, Beikräuter, ...) zu stärken.


Bei diesen Treffen ist immer eine tolle Stimmung. Positive Menschen, die miteinander feiern und sich freuen, dass man gemeinsam mit der Natur arbeiten darf.

Wir Spitalers sind uns sicher, dass alleine diese positive Aufbruchstimmung, die wir von dort jedes Mal mitnehmen, einen positiven Effekt auf den Betrieb, unsere Äcker und Ackerfrüchte und nicht zuletzt auf unsere Gäste im Hofladen hat.

 



Jährliche Meldung an die AMA

 


Jedes Jahr ist ein Bauer dazu angehalten, eine Meldung an die AMA zu machen. Hier muss eingetragen werden, was auf welcher Fläche angebaut wird. Zusätzliche Angaben sind zu machen, wenn man seltene/alte Kulturen anbaut oder Pflanzen, welche für die Natur besonders nützlich sind. Dies sollte möglichst auf m² genau angegeben werden.


Da wir im Vergleich zu anderen sehr viele unterschiedliche Kulturen anbauen, die zumeist nach dem Termin für die Abgabe gepflanzt werden, stellt das eine gewisse Herausforderung dar. Eine gute Planung, Einteilung und Fruchtfolge sind da im Sinne der Nachhaltigkeit unerlässlich.


Diese Meldung stellt die Grundlage für Ausgleichszahlungen dar. Wie es der Name verrät, sind das Zahlungen als Ausgleich für eine nachhaltige Wirtschaftsweise und damit verbundenen Mindererträgen und/oder zur Sicherstellung der Versorgung unserer Bevölkerung mit leistbaren Lebensmitteln.

Beispiele für nachhaltige Maßnahmen (allgemein, nicht nur für unseren Betrieb): Blühstreifen für Wildtiere, Untersaaten zum Schutz vor Erosion und erhöhte Wasserspeicherfähigkeit - Hochwasserschutz, Verzicht auf Pestizide, uvm.

 


Geräte umbau

In den ersten warmen Tagen haben wir unsere Geräte auf deren Einsatzfähigkeit geprüft. Dabei haben wir immer wieder Ideen, wie wir unsere Geräte effektiver oder für eine bodenschonendere Bearbeitung umbauen können. Durch viele Gespräche mit befreundeten Bauern, zahlreiche Videos und Fortbildungen gibt es ja immer neue Ideen, was verbessert werden kann. So haben wir auch heuer wieder zahlreiche kleine Änderungen auf unseren Maschinen vorgenommen. Dabei sind wir oft Vorreiter und werden zumeist eher kritisch beobachtet. Wenn unsere Bodenlebewesen und der Ackerboden davon profitieren, sind wir gerne die Spinner, die Vieles etwas anders machen als alle andern.



Verrottbare Getreideverpackung

 Seit ein paar Jahren verpacken wir unsere Produkte in Zellophan-Beutel - durchsichtig und verrottbar, mit all den Vor- und Nachteilen, die damit verbunden sind. Ein großer Nachteil ist, dass die Sackerl sehr empfindlich bei Wasser (Regen, Schnee) sind. Daher haben wir unsere Banderolen-Etiketten zum Schutz genau auf die einzelnen Größen angepasst. Die Beutel zu entdecken und alles aufeinander abzustimmen, hat viel Zeit in Anspruch genommen. Daher war es für uns fast eine Hiobsbotschaft, als uns der Lieferant mitgeteilt hat, dass er den Vertrieb dieser Beutel einstellt.

Oft muss man nur Geduld und Zuversicht haben. Nach einigen Wochen bekamen wir nämlich die Info vom bisherigen Lieferanten, dass ein Betrieb das übernommen hat und wir uns dort melden können. Echt großartig, wenn man selbst nach Beendigung einer Zusammenarbeit auf seine Partner setzen kann.

 



Getreidereinigung und Buchweizen schälen

Im Herbst haben wir eine Schälmaschine bekommen. Diese wurde jetzt in Betrieb genommen. Für uns hat dieses Gerät die optimale Größe, wenngleich es für große Verarbeiter eine nicht einmal erwähnenswerte Leistung hat. Da wir nur für uns und ein paar kleine Betriebe mit denen wir zusammenarbeiten aufbereiten passt das genau.

Die Lernkurve die das Arbeiten mit dem Gerät betrifft war eine Steile. Wobei schon noch Luft nach oben ist. Es ist trotzdem eine Freude wenn aus einer Ackerfrucht plötzlich ein Lebensmittel wird.



Flächenzugang

 

Über den Winter haben wir erfreulicherweise weitere Flächen zum Pachten bekommen.


Diese Flächen wurden bereits biologisch bewirtschaftet.


Jetzt dauert es noch 1 Jahr, bis die Produkte von diesen Flächen auch Demeter-Produkte sind.
Auch hier ist eine lückenlose Aufzeichnung erforderlich. Hierfür benötigt man die Grundstücksauflistung mit dem Bio-Staus des Vorbewirtschafters. Zusätzliche Flächen zu bekommen, ist nicht ganz einfach, schließlich will ja niemand eine Fläche verlieren. In unserem Fall war das kein Problem. Ganz im Gegenteil, die bisherige Zusammenarbeit mit den Kollegen konnte so sogar noch vertieft werden. Die Bürokratie war trotzdem eine große Herausforderung.


Winterpause? - Umbau des Hofladens
In unserer "Winterpause" haben wir unseren Hofladen renoviert. Über 200 Arbeitsstunden, 1400kg Bauschutt, eine kaputte Leiter und ein paar Blutergüsse, fielen beim Umbau an. Wir hoffen euch gefällt das Ergebnis genauso gut wie uns.

Vor dem Umbau

  • IMG_20210309_163655
  • IMG_20210309_163714

Nach dem Umbau

  • 20240101_Verkaufsraum_1
  • 20240101_Verkaufsraum